Additiv denken — Folge #005
«Versuche kosten nicht die Welt»
Die Firma Proform setzt keine spanabhebenden Verfahren ein, und deshalb gilt bei ihnen seit dreissig Jahren umso mehr: Denk additiv! Das führte unter anderem auch zu einer neuen Lösung für ein Dosiersystem.
Firma
Proform AG
Kerngeschäft
3D-Druck/Additive Manufacturing, Dienstleister seit fast 30 Jahren
USP
Spezialist für komplexe und kleinste Teile mittels 3D-Druck / AM in höchster Qualität − auch im Vakuumgiessen.
Antwortgeber
Paul Köhlmeier, CEO
Die Rubrik «Additiv denken» entsteht
in Zusammenarbeit mit
Additiv denken — Folge #005
«Versuche kosten nicht die Welt»
Die Firma Proform setzt keine spanabhebenden Verfahren ein, und deshalb gilt bei ihnen seit dreissig Jahren umso mehr: Denk additiv! Das führte unter anderem auch zu einer neuen Lösung für ein Dosiersystem.
Firma
Proform AG
Kerngeschäft
3D-Druck/Additive Manufacturing, Dienstleister seit fast 30 Jahren
USP
Spezialist für komplexe und kleinste Teile mittels 3D-Druck / AM in höchster Qualität − auch im Vakuumgiessen.
Antwortgeber
Paul Köhlmeier, CEO
Die Rubrik «Additiv denken» entsteht
in Zusammenarbeit mit
Eine Definition von «additiv denken»
Herr Köhlmeier, wie würden Sie ein «additives Denken» definieren?
Unter additivem Denken verstehen wir bereits bei Produktentwicklungen, Konstruktionen funktionsorientiert zu denken und über die normalen traditionellen Herstellungsprozesse hinaus auch die Möglichkeiten des 3D-Drucks, der additiven Fertigung bewusst und aktiv als echte Alternative einzubeziehen.
Wie kann man additives Denken am besten erlernen?
Die Bewusstseinsbildung und laufende Auseinandersetzung mit den additiven Möglichkeiten hilft schon sehr viel.
Wie zeigt sich ihre Definition von «additiv denken» in der eigenen Firma?
Da wir keinerlei spanabhebende Verfahren bei uns einsetzen, wird bei uns zwangsläufig seit fast 30 Jahren additiv gedacht.
Vorzeigeprojekt aus dem Bereich Konsumgüter und Lifestyle: ein Düngerdosiersystem
Sie haben auf der AM Expo-Seite ein Vorzeigeprojekt aus dem Bereich Konsumgüter und Lifestyle. «Pflanzendünger perfekt dosiert» heisst es da. Können Sie diesen Showcase beschreiben?
Als die Firma Hauert HBG Dünger AG nach einer praktischen neuen Lösung für die Dosierung ihrer Flüssigdünger suchte, wandte sie sich an Creaholic und deren Partner Proform. In kurzer Zeit entstand ein komplett neues Düngerdosiersystem.
Hohe Anforderungen an Auflösung, Dichtheit und Transparenz,
Welche Herausforderung galt es zu bewältigen bei diesem Vorzeigeprojekt?
Verschiedenste mögliche Designkonzepte für ein einfacheres, saubereres Dosieren des Flüssigdüngers wurden entwickelt. Die funktionalen Prototypen wurden mit dem qualitativ hochwertigsten additiven Herstellungsverfahren, der laserbasierten Stereolithographie produziert. Diese ist schnell und lässt komplexe Geometrien und Oberflächen in bester Qualität und detailgetreuer Auflösung entstehen. Ausserdem stehen verschiedene Materialien für unterschiedliche Anforderungen zur Verfügung. Im Beispiel des Hauert-Projekts, mussten wir die Materialwahl auf den Einsatz mit Wasser bzw. Dünger abstimmen. Die sehr hohen Anforderungen an Auflösung, Dichtheit und Transparenz, welche die Überprüfung der Dosierfunktionalität inklusive beweglicher Teile ermöglichte, werden durch kein anderes additives Verfahren erreicht.
Und das Ganze passierte unter grossem Zeitdruck, da eine wichtige Branchenmesse, an der die neue Lösung präsentiert werden sollte, immer als absolute Deadline im Hintergrund stand.
Wie sah die Lösung aus und welchen Vorteil brachte sie?
Es entstand eine neue Variante, die alle Vorgaben erfüllt und für viele Jahre für den Konsumenten die richtige Dosierung des Düngers klar und einfach macht. Sie funktioniert durch eine Dosierkammer im Deckel, die nach dem Öffnen des Verschlusses befüllt werden kann. Nach dem Befüllen dieser Kammer kann die Flasche auf die andere Seite gekippt und die passende Düngermenge so ausgeleert werden. Ohne Einsatz von additiven Verfahren und leistungsfähigen Partnern sind Entwicklungs- und Testphasen bei den heute immer engeren Zeitbudgets kaum mehr vorstellbar.
Der 3D-Druck-Tipp
Haben Sie uns zum Abschluss noch einen ultimativen 3D-Druck-Tipp?
Setzen Sie, auch wenn Sie nicht ganz sicher sind, ihre additiven Ideen einfach um. Versuche über einen Dienstleister kosten nicht die Welt und sie bleiben flexibel bezüglich Technologie und Materialien und sammeln (hoffentlich nur positive) Erfahrungen.
Alle Folgen der Rubrik «Additiv denken»
- Folge 001: Ralf Schindel, Prodartis
- Folge 002: Daniel Seiler, FHNW
- Folge 003: Niklaus Schulz, René Faigle – my3Dworld
- Folge 004: Fabian Graber, BSF Bünter
- Folge 005: Paul Köhlmeier, Proform
- Folge 006: Markus Schrittwieser, 1zu1 Prototypen
Impressum
Autor: Eugen Albisser, Chefredaktor Online / Linkedin
Bildquelle: BSF Bünter AG
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