«Der schärfste und schnellste HPC-Fräser von Gühring»
Interview zum Thema HSC/HPC-Fräser mit
Cristian Assandri, Geschäftsführer Gühring (Schweiz) AG
Autor: Eugen Albisser
«Der schärfste und schnellste HPC-Fräser von Gühring»
Interview zum Thema HSC/HPC-Fräser mit
Cristian Assandri, Geschäftsführer Gühring (Schweiz) AG
Autor: Eugen Albisser
Im Bereich HPC/HSC-Fräsen kommen immer wieder neue Werkzeuge auf den Markt, die noch längere Standzeiten oder mehrere Operationen kombinieren. Welche Werkzeuge der Hersteller Gühring anbieten kann und welche noch kommen werden, sagt Cristian Assandri, der seit März 2019 Geschäftsführer der Gühring (Schweiz) AG ist.
Herr Cristian Assandri, wenn Sie ein Werkzeug erwähnen müssten aus dem Produktportfolio von Gühring speziell für die HSC oder HPC-Bearbeitung, welches wäre dies?
Ich denke da natürlich an den «RF 100 Speed». Dieser wird für das HSC-Fräsen in Stahl und VA-Stahl gebraucht. Und er wird ebenso für die effektive HPC-Bearbeitung eingesetzt.
Hohe Spirale von 48°
Welche Eigenschaften machen den «RF 100 Speed» speziell geeignet für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung?
Mit dem neuen Fräser «RF 100 Speed» ist der schärfste und schnellste HPC-Fräser aus dem Gühring Ratio-Programm auf dem Markt. Er zeichnet sich durch eine hohe Spirale von 48° und seine ungleiche Schneidenteilung für weichen, ruhigen Schnitt aus. Die Fräser sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die lange Ausführung besitzt Spanteiler, um die Späne kurz zu brechen und gewährleistet so eine reibungslose Spanabfuhr bei der HPC-Bearbeitung.
Welche Werkstoffe können damit bearbeitet werden?
Der Fräser besitzt eine entsprechende Geometrie, um Werkstoffen wie zähen, niedrig- und hochlegierten Stählen und schwer zu bearbeitenden Materialen gerecht zu werden – vor allem in modernen Anwendungstechniken wie der HSC-Frässtrategie.
Neue Produkte von Gühring für HSC/HPC-Bearbeitung
Wird Gühring weitere neue Produkte für die HSC/HPC-Bearbeitung vorstellen?
Ja, den «RF 100 Diver». Das Fräswerkzeug selber, also der «RF 100 Diver», hat sich bei den Kunden mit einem hohen Bedarf an Flexibilität etabliert. Der Fräser deckt fünf Operationen mit einem Werkzeug ab: Er kann Bohren, Rampen, Nuten, Schruppen und Schlichten. Neben einer Programmerweiterung stellt Gühring nun eine Innovation im Bereich der Kühlmittelzufuhr vor: die kombinierte fräs- und bohroptimierte Innenkühlung.
Während normalerweise bei Bohrwerkzeugen auf axiale Kühlkanäle und bei Fräswerkzeugen auf radiale Kühlkanäle gesetzt wird, bietet das Fräswerkzeug «RF 100 Diver» beides, um sowohl Stirn-, als auch Umfangsgeometrie beim Bohren und Tauchen optimal zu kühlen und zu schützen. Das jahrzehntelange Know-how der Gühring-Hartmetallfertigung sowie die FEM-Optimierung stellen die grösstmögliche Effizienz bei der Kühlschmierung, der Spanabfuhr und der Werkzeugstabilität dieses Fräswerkzeugs sicher. Der «RF 100 Diver» wird eine bis zu 40 % längere Lebensdauer haben.
Auch hier die Frage: Für welche Werkstoffe ist er geeignet?
Für klebrige Werkstoffe und für rostfreie und warmfeste Materialien.
Und er wird für die HPC- und HSC-Bearbeitung eingesetzt?
Ja, er kann da für das prozesssichere Bohren und Tauchen eingesetzt werden.
Fehler bei HSC-Bearbeitung
Welche Fehler werden oft gemacht bei der HSC-Bearbeitung in Bezug auf das Werkzeug?
Kurzgefasst würde ich sagen: falsche Zustellung, falsche Schnittgeschwindigkeit, falsche Aufnahme und schlechte Aufspannung.
Haben Sie auch einen Tipp, wie die HSC-Bearbeitung besser gelingt?
Es gibt Werkzeuge mit einer optimierten Stirngeometrie. Wir nennen sie «Double Protection» wegen der Eckenschutzfase und der Stirnkorrektur. Grosse Stirnspanräume und die verbesserte Ausspitzung erlauben das prozesssichere Eintauchen beim Fräsen. Die ungleiche Schneidenteilung sorgt beim Fräsen für eine verbesserte Laufruhe und führt zu hervorragenden Oberflächen und hohen Standzeiten. Die optimierte Eckenschutzfase und Stirnkorrektur des HSC-Fräsers schützen die Schneidecke als empfindlichstes Teil des Werkzeugs von zwei Seiten, so dass die Schneide auch schwerer Schubbelastung gut standhält. Durch diese Kombination verlängert sich die Standzeit des Fräsers deutlich.
Technische Daten zum «RF 100 Speed»
Schnittparameter:
ap: 60 mm ae: bis 1 mm
vc: 270 m/min S: 4300 U/min
fz: bis 0,21 mm vf: bis 3715 mm/min
Zeitspanvolumen: Q = 222 cm³/min
Standzeit über 278 min beim Schruppen
Schwerpunktthema «Highspeed in der Produktion»
In der kommenden Printausgabe von «Technik und Wissen» wird das Thema «Highspeed in der Produktion» eines von zwei Schwerpunktthemen sein. Ein Werkzeugbauer wird u.a. über seinen Weg und Erfahrungen mit dem HSC-Fräsen reden und Maschinenhersteller wie GF Machining Solution und Datron geben Einsichten in den Aufbau und die Strategien beim HSC-Fräsen.
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Autor: Eugen Albisser
Bildquelle: Gühring
Publiziert von Technik und Wissen
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