Startups und Technologien mit Potenzial
Gewinner der i4Challenge 2020
Startups und Technologien mit Potenzial
Gewinner der i4Challenge 2020
Von autonomen Drohnen bis Greifer, die nicht greifen: Die Gewinner der i4Challenge 2020 von Basel Area Business & Innovation zeigen Technologien mit viel Potenzial – und das gilt auch für die Firmen selbst.
Die i4Challenge ist ein ganz besonderer Wettbewerb. Fachleute, KMU und Startups aus der Schweiz, aus der Region Oberrhein in Baden Württemberg sowie aus dem Elsass dürfen sich bewerben und wer gewinnt, bekommt ein ausgereiftes Unterstützungsprogramm, um seine Ideen oder sein Startup voranzutreiben. 72 Bewerberinnen und Bewerber hatten beim vergangenen Wettbewerb eine Lösung aus dem Bereich Industrie 4.0 und digitale Transformation eingereicht. Die Expertenjury traf anschliessend eine Vorauswahl, aus denen die Gewinnerprojekte hervorgingen. Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner der i4Challenge 2020:
Gewinner der Kategorie «Startup and KMU»
Startup
BLP Digital – zum Interview mit BLP Digital
Tinamu Labs – zum Interview mit Tinamu Lab
No-Touch Robotics - Interview folgt in Kürze
KMU
Küffer Elektro-Technik (ketag.ch) - zum Interview mit Küffer
SEW Eurodrive - zum Interview mit SEW Eurodrive
Objectis Machine
Gewinner der Kategorie «New Ideas»
BeWear
Gossik
MicroLeanLab
Mylagro
Swiss CapCharger
Yvette Allimann
Gewinner der Kategorie «Startup and SME»
Relevante Infos extrahieren
Firma: BLP Digital AG
Technologie: KI in ERP
Website: www.blp-digital.com
Die BLP Digital AG, ein Spin-off der ETH Zürich, nutzt KI, um ERP- und Buchhaltungsprozesse auf Basis von Dokumenten (Wareneingang, Rechnungen) zu automatisieren. Das automatisch lernende System extrahiert relevante Informationen aus Dokumenten durch eine neuartige Kombination aus computerbasierter Bildverarbeitung und natürlicher Sprachverarbeitung. Durch die Integration der Lösung in die bestehenden Systeme und Arbeitsabläufe der Kunden werden Geschäftsprozesse beschleunigt und Kosten gesenkt.
Interview mit BLP Digital AG
Tim Beck, Geschäftsführer der BLP Digital AG gibt Einblicke in die Funktionsweise des Tools, die Herausforderungen und sagt, wie man zu einem Test der Software kommen kann.
Intelligente Instandhaltung
Firma: Küffer Elektro-Technik AG
Technologie: Digitalisierung Maschinenwartung
Website: www.predictivemaintenance.ch
Ketag 4.0 ist ein Projekt des Antriebstechnikspezialisten Küffer Elektronik AG. Ketag 4.0 digitalisiert die Maschinenwartung und fördert die vorausschauende Instandhaltung. Das beginnt bei der Beratung, geht über die Installation von Sensorik, die Datenanalyse und Überwachung der Anlagen und endet bei Support und Wartung.
Interview mit Geschäftsführer Michael Kummer
Michael Kummer, Geschäftsführer Küffer Elektro-Technik AG, erklärt die Vorteile der Predictive-Maintenance-Lösung seiner Firma, welche Rolle darin die Augmented Reality spielt und woführ er und sein Team noch Partner suchen.
Greifer, die nicht greifen
Firma: No-Touch Robotics GmbH
Technologie: kontaktlose Robotergreifer
Website: https://notouchrobotics.com
Die No-Touch Robotics GmbH hat einen Roboter entwickelt, der kleine Objekte berührungslos bewegen kann. Kleine Objekte, wie sie z.B. in der Uhrenindustrie oder in der Medizintechnik verwendet werden, werden von Greifern mit akustischer Levitationssteuerung erfasst.
Universelles Automatisierungs-Framework
Firma: Objectis Machine
Technologie: Automatisierungssoftware
Website: www.objectis.com
Objectis Machine ist ein Framework, um die Brücke zwischen IT und OT zu schlagen und ist mit den meisten Technologien auf dem Markt kompatibel. Die Lösung ist ein standardisiertes Software-Framework für die flexible Maschinensteuerung. Für Christopher Bouzas von Objectis ist der Gewinn eine willkommene Bestätigung: «Mehr als 20 Experten haben uns bestätigt, dass unser Software-Automatisierungs-Framework, das die Lücke zwischen Digital- und Automatisierungstechnologien füllt, eine Antwort auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 ist.» Das Framework ist übrigens mit den meisten Technologien auf dem Markt kompatibel.
Hochgenaue Positionierung
Firma: SEW Eurodrive
Technologie: Pick-and-Place
Website: www.sew-eurodrive.de
SEW Eurodrive hat eine robotergestützte Pick-and-Place-Lösung mit wechselnden Pick-and-Place-Positionen vorgestellt. Der TouchProbe für Roboter nutzt digitale Sensoren, um eine hochgenaue Positionierung zu erreichen. Diese innovative Lösung wurde von einem Mitarbeiter von SEW Eurodrive im Rahmen einer Masterarbeit erstellt und bei der i4Challenge eingereicht.
Interview mit Produktingenieurin Simone Arnold
Simone Arnold, Produktingenieurin bei SEW Eurodrive, erklärt im Interview, was die Herausforderung war, mit einer verhältnismässig einfachen Sensorik eine genaue Positionierung bei veränderbaren Positionen möglich zu machen, um vor allem Pick und Place-Applikationen einfacher und flexibler umzusetzen.
Die selbstständige Drohne
Firma: Tinamu Labs AG
Technologie: Autonome Indoor-Drohne
Website: www.tinamu-labs.com
Die Tinamu Labs AG, ein Spin-off der ETH Zürich, hat eine Lösung entwickelt, die den sicheren Einsatz von computergesteuerten Drohnen in jeder Umgebung ermöglicht. Indoor-Flugwege für sich wiederholende Inspektionsaufgaben, Bestandsmanagement und Überwachung können einfach definiert und automatisiert werden.
Interview mit Mitgründer und CFO David Lanter
David Lanter erklärt, warum durch den Einsatz ihrer autonomen Drohne die Inspektionskosten reduziert werden können und wie die Piloten-losen Präzisionsflüge trotz weitläufigen Infrastrukturen und hochdynamischen Umgebungen sicher Daten sammeln und somit statische Sensornetzwerke ersetzen könnten.
Gewinner der Kategorie «New Ideas»
Nachhaltige Mode dank 3D-Bodyscanning
Lösung: BeWear
Technologie: 3D-Scan
Website: https://bewear.ch
BeWear bietet die erste KI-Technologielösung, die auf Nähmuster angewendet wird. Die Gründerinnen Verena Ziegler und Frauke Link haben eine White-Label-Lösung für den Online-Handel entwickelt, um Modekollektionen mittels 3D-Bodyscan-Technologie individuell anzupassen. Dieser Prozess soll die Produktionskosten senken. Im Jahr 2021 will BeWear einen Proof of Concept in Zusammenarbeit mit einem nachhaltigen Mode-Onlineshop veröffentlichen. «Mit der Teilnahme an der i4Challenge beteiligen wir uns an der industriellen Transformationsbewegung in der Schweiz. Das spiegelt unsere Werte wider. Wir wollen nachhaltige On-Demand-Produktionslösungen auf Basis von KI und einem Mikrofaser-Konzept für Mode anbieten», sagt Verena Ziegler. «Ich schätze es sehr, dass die i4Challenge an uns glaubt und uns in dieser Phase zwischen dem Status von Forschern und Unternehmern unterstützt.»
KI fürs Time-Management
Firma: Gossik
Technologie: Künstliche Intelligenz
Website: www.gossik.ch
Diego Gladig und Benno Staub überzeugten die Jury mit ihrem Projekt Gossik. Der PDA nutzt Künstliche Intelligenz, um den Terminkalender und die To-Do-Liste mit individuellen Routineaufgaben in Einklang zu bringen. Von der i4Challenge erfuhren die Gründer durch Jurymitglied Markus Mühlemann. «Wir haben uns beworben, um von den Ratschlägen von Experten und erfahrenen Unternehmern zu profitieren. Einen Preis in diesem Wettbewerb zu gewinnen, gibt uns auch eine gewisse Legitimation. Das ist für uns extrem wichtig, da wir uns in der ersten Phase der Finanzierung unseres Projekts befinden.»
Die konfigurierbare Mikro-Fabrik
Firma: MicroLean
Technologie: Mikrofabrik
Website: https://microleanlab.ch
Das MicroLean Lab verfolgt das Ziel einer autonomen, vernetzten und konfigurierbaren Mikro-Fabrik. Ein Projekt, das von Florian Serex an der Haute École Arc Ingénierie entwickelt wurde und für das die Struktur der Schweizer Industrielandschaft eine wesentliche Rolle spielt. Laut Serex fehlt vielen KMUs ein gemeinsames Verständnis für die anstehenden Herausforderungen. Ausserdem fehlen den Unternehmen oft die Fähigkeiten und Kapazitäten, um diese Art von Problemen in der Tiefe zu erfassen. Das MicroLean Lab möchte hier Abhilfe schaffen. So werden beispielsweise der Energieverbrauch und die Reduzierung der Lieferkette thematisiert.
Landwirte mit Kunden verbinden
Firma: Mylagro
Technologie: Plattform
Mylagro ist eine digitale Plattform, die Landwirte direkt mit Kunden verbindet. Mit der Technologie können Landwirte ein Hofprofil erstellen, ihre Produkte bewerben und kennzeichnen, sich mit Käufern und Verbrauchern verbinden, die Produkte aus einer einzigen Herkunft kaufen möchten, und online Transaktionen durchführen. Hernan Gomez erhielt wertvolles Feedback von der Jury: «Ein Unternehmen zu gründen erfordert viel Arbeit, ganz zu schweigen von den vielen Unwägbarkeiten und schwierigen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Der Preis ist eine grossartige Belohnung für meine Arbeit. Er wird mir auch Türen öffnen und mir die nötige Unterstützung von Menschen in der Basel Area und potenziellen Investoren geben.»
Superkondensatoren in einer Minute laden
Firma: SwissCapCharger
Technologie: Energiemanagementsystem
Website: www.swisscapcharger.com
Der SwissCapCharger ist ein Energiemanagementsystem, das chemische Batterien und Verbrennungsmotoren ersetzen soll, um natürliche Ressourcen und Ökosysteme zu schonen. Es bietet eine Alternative zum Aufladen von Superkondensatoren in einer Minute. Charles Rippert profitierte von dem Feedback der i4Challenge-Juroren zu seinem Projekt. Jetzt will er einen überzeugenden Pitch gegenüber Investoren entwickeln, ein Team bilden und Partner für seinen Prototyp finden.
Unterhaltsame Bedienungsanleitungen
Firma: Yvette Allimann
Technologie: Bedienungsanleitungen
Website: www.yvetteallimann.ch
Die technische Redakteurin, Terminologin und Fachübersetzerin Yvette Allimann möchte langweilige Bedienungsanleitungen in unterhaltsame, leicht zu lesende und stets aktuelle Serious Games mit Lese- und Verständniskontrolle verwandeln. Für Allimann war der i4Challenge-Wettbewerb eine Gelegenheit, ihren langjährigen Ehrgeiz, Partnerschaften zu entwickeln und aufzubauen, ernst zu nehmen. Der Preis verleiht ihr mehr Gewicht und ermöglicht es ihr, enger und einfacher mit Geräteherstellern, Programmierern und Wirtschaftsorganisationen in Kontakt zu treten.
Impressum
Textquelle: Eugen Albisser / Baselarea
Bildquelle: zVg
Publiziert von Technik und Wissen
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