Meier Tobler AG gewinnt «Swiss Industry 4.0»-Award

Swiss Industry 4.0 Conference in Baden

Meier Tobler AG gewinnt «Swiss Industry 4.0»-Award

Swiss Industry 4.0 Conference in Baden

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Anlässlich der von rund 300 Fachpersonen besuchten Swiss Industry 4.0 Conference wurde zum vierten Mal der Swiss Industry 4.0 Award vergeben. Gewinner ist die Firma Meier Tobler AG, welche die Jury mit ihrem IoT-Projekt der Fernüberwachung von Wärmepumpen überzeugt hat, das bereits heute im Einsatz steht und spürbare Verbesserungen für Endkonsumenten leistet.


Am Donnerstag, 19. September 2019 fand im Kultur- und Kongresszentrum Trafo Baden die vierte Swiss Industry 4.0 Conference statt, die schweizweit bedeutendste Praxisveranstaltung zum Thema Digitalisierung. Unter der Führung der Kooperationspartner Siemens, Swisscom, TechData, Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen, Würth Industrie Service und Autexis tauschten rund 300 Fachpersonen Wissen und praktische Erfahrungen aus konkreten Anwendungsbeispielen der Schweizer Industrie aus.

Wertvolle Einblicke in konkrete Umsetzung der Digitalisierung

Einblick in die Umsetzung der Digitalisierung Im Rahmen der Tagung wurde zum vierten Mal der Swiss Industry 4.0 Award verliehen. Aus den zahlreichen Eingaben wählte die Jury drei Finalisten, deren Projekte wertvolle Einblicke lieferten in die konkrete Umsetzung der Digitalisierung auf dem Werkplatz Schweiz: Die drittplatzierte MyLive Zone AG aus Ipsach (BE) präsentierte ihre webbasierte Trainingsplattform, auf der Anlagekomponenten mit geringstem Aufwand rund um die Uhr weltweit geschult werden können. Zweitplatzierte wurde die MIndustry AG. Die Industriegruppe der MIGROS mit über 30 Produktionsbetrieben in den Bereichen Food und Non Food zeigte auf, wie IoT und Machine Learning-Algorithmen für Predictive Maintenance eingesetzt werden.

Gewinner Meier Tobler AG beweist Nutzen der Digitalisierung

Gewonnen hat den Swiss Industry 4.0 Award 2019 die Firma Meier Tobler AG aus Nebikon (LU). Das Haustechnik-Unternehmen, das bisher auch stark mit der Wartung von Ölheizungen betraut war, hat im Internet der Dinge ein neues Businessmodell geschaffen: die Fernüberwachung und steuerung von Wärmepumpen. Das Produkt «smart-guard» verarbeitet in der eigenen Cloud Gerätedaten von Wärmepumpen. Diese Daten werden dezentral aus Privathaushalten und Unternehmen via sichere Internetleitung in die Cloud übermittelt und erlauben Meier Tobler Störungen frühzeitig zu erkennen und teilweise aus der Ferne zu beheben. Die seit dem Start im 2017 angeschlossenen 1400 Anlagen machen heute 80 Einsatzfahrten pro Monat unnötig und senken die Garantiekosten um 15%.

 

Neue Berufsbilder dank Digitalisierung

Meier Tobler AG beschäftigt bereits vier smart-guard-Mitarbeiter und liefert damit ein handfestes Beispiel dafür, wie dank der Digitalisierung neue Berufsprofile entstehen, so etwa das Berufsbild des Ferndiagnose-Servicetechnikers. Weiter liefert smart-guard gleichzeitig einen Beitrag zur Durchsetzung der Energiewende und Reduktion von CO2. Als nächste Schritte plant Meier Tobler anhand der aggregierten Daten ein Modell für die Voraussage von wahrscheinlichen Schadensfällen zu entwickeln, damit gezielt notwendige Reparaturen ausgeführt werden können, bevor die Wärmepumpe ausfällt (Predictive Maintenance).

Augmented Reality zur Unterstützung der Techniker

Einen weiteren Blick in die Zukunft wagt Meier Tobler bei Reparaturen vor Ort, wo geprüft wird, wie Augmented Reality (AR) zur Unterstützung der Techniker eingesetzt werden kann. Genau eine solche Anwendung hatte der letztjährige Gewinner des Swiss Industry 4.0 Award, die Firma holo|one aus Lenzburg mit ihrem System «sphere» präsentiert. «sphere» ist eine mit gängigen AR-Geräten kompatible Plattform, die es unter anderem erlaubt, virtuelle Modelle und Objekte in reale Umgebungen zu integrieren. So können beispielsweise ortsabwesende Experten durch das geteilte Sichtfeld in die Realität ihres Gesprächspartners zeichnen sowie unterstützende Informationen aller Art teilen. Ein Techniker kann so mit einer AR-Brille die Hände frei für seine Aufgabe behalten und empfangene Inhalte beliebig in seine Umgebung projizieren.

Dazu Philippe Ramseier, CEO der Autexis Gruppe und Initiant der Konferenz: «Die Swiss Industry 4.0 Conference begnügt sich längst nicht mehr mit dem Ausblick darauf, was die Digitalisierung bringen wird, sondern zeigt, wie die Digitalisierung auf dem Werkplatz Schweiz ganz konkret gelebt wird. Wenn da zwei Siegerprojekte unserer Praxisveranstaltung zusammenfinden, ehrt uns das sehr und spornt uns an, weiterhin am Puls der Digitalisierung zu bleiben.»

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