
Effizienter, kostengünstiger, präziser – mit diesen Forderungen sehen sich viele Maschinenbauer konfrontiert. Doch ist das überhaupt möglich? «Ja», sagt B&R Schweiz und zeigt beim Passion4Automation-Tag auch gleich, wie das geht! Bei der jüngsten Auflage informierten sich mehr als 200 Teilnehmende über die Möglichkeiten, die moderne Automatisierungstechnik bietet.
Bilder: Patrick Pfeiffer Photodesign
Es gibt diverse Gründe, wieso sich Unternehmen damit schwertun, ihre Maschinen effizienter, kostengünstiger und/oder präziser zu bauen. Daher ist es ganz gut, wenn man einmal hören kann, wie sich andere diesen Herausforderungen gestellt und diese am Ende auch erfolgreich bewältigt haben.
Dass dieses Lernen ein Bedürfnis ist, zeigt der Passion4Automation-Tag von B&R Schweiz. Über 200 Teilnehmende kamen auch in diesem Jahr nach Frauenfeld, um zu erfahren, wie ihnen moderne Automatisierungstechnik helfen kann, sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Da in vielen dieser Erfolgsgeschichten B&R-Technologie erstmals überhaupt zum Einsatz kam, war den Zuhörenden in jeden Fall ein Mehrwert garantiert.
Zwölf Kameras in einer Maschine

Ein solcher Erstanwender ist die Zubler Handling AG aus Uzwil. Sie stellte auf der K-Messe in Düsseldorf eine Kunststoffspritzmaschine vor, in der sie zwölf Visionkameras für die Qualitätskontrolle medizinischer Messbecher einsetzt. Von diesen platziert ein Greifer jeweils 48 Stück in eine Aufnahme, die dann mit einer Achsgeschwindigkeit von 7,5 Metern pro Sekunde an den Visionkameras vorbeirauscht. «Damit ist eine Beleuchtungszeit von maximal vier Mikrosekunden vorgegeben», sagt Martin Buchmann von B&R und ergänzt: «Diese Bruchteile einer Sekunde genügen uns, um aussagekräftige, gleichmässig gut beleuchtete Bilder aufzunehmen.»
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Wie ist das aber möglich? Da ist zunächst einmal das Gesamtsystem, bestehend aus Steuerung, Antrieb und Kamera, das aus einer Hand stammt. Das garantiert perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten mit sehr kurzen Synchronisationszeiten. Ein anderer Aspekt ist die Datenauswertung direkt in der Kamera. Da diese die Logik und Vision-Algorithmen integriert, muss diese keine übergrossen Datenpakete, sondern lediglich die Ergebnisse der insgesamt drei Parameter-Prüfungen an die Steuerung übertragen.
Formatwechsel in einer Sekunde
Der Einsatz von Automatisierungstechnik bedeutet nicht zwangsweise, dass mit dieser die Maschinen billiger werden. Bei der Ferrum-Gruppe aus Schafisheim blieben die Gesamtkosten für die neue Verschlussmaschine von Getränkedosen gleich, dafür bietet diese nun Eigenschaften und Vorzüge, die dem Anwender konkret Geld sparen.
So spart dieser mit dem Nachfolgemodell beispielsweise bei Formatwechseln. Früher dauerte der Wechsel mindestens 15 Minuten, da sämtliche Komponenten an einem Motor hingen, die der Anlagenbediener lösen, in Position bringen und dort neu fixieren musste. Heute braucht es dazu lediglich einen Befehl – und schon verfahren elf Antriebe die Komponenten in Position. In der Zeit, in welcher der Monteur früher schraubte, werden nun mindestens 36'000 Getränkedosen abgefüllt. Diese höhere Auslastung bedeutet für den Anwender am Ende bares Geld.
Ein weiterer Vorzug sind die Zustandsinformationen, welche die Maschine übermittelt. «Wenn heute ein Monteur losmuss, weiss er genau, was er für die Reparatur benötigt, da er anhand von Fakten und nicht etwa von Vermutungen ausrückt», sagt Ralph Schmocker von B&R. Dass das tatsächlich funktioniert, zeigte sich bereits in der Praxis. Als die Anlage einmal nicht richtig lief, zeigte sich anhand der Live-Daten, dass Reinigungsrückstände diese verklebt hatten. «Wir haben dem Betreiber aus der Ferne gesagt, dass er die Anlage nochmals reinigen soll», erinnert sich Ralph Schmocker und ergänzt: «Früher hätte das einen teuren Serviceeinsatz ausgelöst.»
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